Evang.-luth. Kirchengemeinde Uettingen
Greußenheim - Holzkirchen - Helmstadt - Mädelhofen - Rossbrunn
 
Kirchplatz 1 - 97292 Uettingen 09369 - 2391 mittwochs von 08:30 - 10:30 Uhr
Geschichtliches
Seitenempore Orgelempore Deckengemälde 1906 wurde von dem Kunstmaler Eulogius Böhler (1861 – 1943) dieses Gemälde geschaffen. Es zeigt die Himmelfahrt Jesu mit dem Missionsbefehl an seine Jünger, umgeben in den vier Ecken durch die Evangelisten. Böhler stammt aus dem badischen Oberland (Bergelungen / Säckingen), mit 18 Jahren ging er nach München um in Abendkursen an der Kunstgewerbeschule zu studieren. Auf seiner Wanderschaft kam er auch nach Würzburg, wurde dort ansässig. Er hat mehrere Kirchen der Umgebung ausgemalt. Kreuzigung Bemerkenswert ist dieses – einzig erhaltene Bild aus der zweiten Kirche. Es wurde in spätgotischem Stil in Öl auf Holz gemalt und stellt die Kreuzigung Jesu dar: Christus wird zwischen den zwei Schächern gekreuzigt, zu Füßen steht Maria Magdalena und Maria in Ohnmacht, von Frauen umgeben. Auch der Hauptmann, Soldaten und Volk sind zu erkennen. Der Maler nennt sich J. J. Sicht, gemalt 1621 (Leider ist nichts sonst von diesem Maler bekannt). Grablagen Die Kirche war als Patronatskirche der Grafen Wolffskeel – und seiner Vorgänger – gleichzeitig Grablage. Die Grabsteine, soweit vorhanden, sind gehoben und an der Längswand angebracht: rechts neben der Kanzel.: Elisabeth Landschad von und zu Steinbach, eine geb. Metternich (gest. 20.9.1617). Die Grablage befindet sich unter dem Altar: Hier ist sie begraben mit ihrem Mann Dietrich Landschad von und zu Steinbach und Uettingen (gest. 22.1.1625). links neben dem Eingang: Reichsfreiherr Philipp Erhard Wolffskeel von Reichenberg und Uettingen, Burgmann zu Homburg, Amtmann zu Remlingen, Homburg und Neubrunn und des Kreislandgerichts des Herzogtums Franken (geb. 14.3.1627 / gest. 6.2.1706). links davon: Reichsfreiherr und Freifrau Eva Christine Wolffskeel von Reichenberg, geb. Schenk von Geyern (geb. 9.10.1630 / gest. 30.8.1688 in Remlingen). Die Grablage dieses Ehepaares ist unter dem Kronleuchter im vorderen Teil des Langhauses. rechts an der Chorwand: Ein Stein erinnert an die Zeit, in der Uettingen dem Bereich der Herren von Ratzenburg angehörte:„Dem letzten Graven zu Wertheim Michael gna(n)dt Warn mein Fridrichs von Ratzenburgs dinst bekandt. Drum gab er mir Uting zu Ergetzbarkeit Gott gebe sein Gnaden die Ewige freudt. Starb 1556 den 14. marz im alters 26 iar des tags mir Utting mit Huldung gehorsam war.” Eine weitere Grablage ist unter den „Weiberstühlen” zu finden, links neben dem Eingang vom Kirchplatz. Hier wurde bei den Renovierungsmaßnahmen eine große Gruft besichtigt. Hier ruhen: Generalmajor Joh. Gottfried Ernst Wolffskeel und seine Gemahlin Maria Sophia Freiin von Schaumburg und Freifrau von Schlammersdorf. Eine vierte Grablage wurde unter der rechten Säule der Orgelempore entdeckt. Die Gruft war eingebrochen. Sie war bisher in unseren Akten unbekannt. Sie stammt sicherlich aus der Zeit der 2. oder gar 1. Kirche. Auch wurde ein – sonst unleserlicher – Grabstein gefunden mit der Jahreszahl 1519. Glocken Ursprünglich läuteten in Uettingen drei Glocken, Entstehungszeit: 1783 / 1842 / 1896 (mehrfach wurden sie umgegossen). Die große und die kleine Glocke wurden im Krieg am 17.8.1917 abgenommen. 1922 wurde das Geläute wieder zu drei Glocken ergänzt: (Stahlglocken). Diese trugen als Inschrift: „Lobet den Herren” – „Wachet und betet” – „Dein Wort ist die Wahrheit”. Sie sind nun unter der Orgeltreppe zu besichtigen. 1984 wurde mit vier Glocken ein neues Geläut angeschafft: Taufglocke (c´´) – „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen” mit dem Symbol der „Arche” Gnaden- oder Predigtglocke (a´) „Eine feste Burg ist unser Gott” mit dem Symbol der aufgeschlagenen Bibel Gebetsglocke (g´) – „Befiehl dem Herrn deine Wege” mit dem Symbol der betenden Hände und Friedensglocke (e´) – der tiefsten Glocke – „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden” mit dem Symbol des Gotteslammes. Altarbibel 1719 wurde eine Altarbibel gespendet mit dem Wortlaut: „In Jesu Nahmen, Amen. Dieses heilige Bibel Buch verehre ich der hiesigen Kirchen zu einem beständigen andenken, und ermahne dabei alle jezige und nachkommende Prediger des Dorfes der Gemeinde das göttliche wortt daraus treulich und fleißig vorzutragen mithin die Gemeinde zu aller Gottesfurcht und gehorsam gegen Ihre Obrigkeit anzuweißen. Ich meines Orts bekenne mich als eine Christin der Evangelisch Lutherischen Religion und will in Selbiger durch die Gnade Gottes und meines einigen Erlösers Jesus Christi, biß meines Lebens-Ende beharren und darauf seelig ersterben.“ Üttingen den Fünfzehn November 1719 Anna Margarethe Wolffskeels von Reichenberg, geb. v. Battendorf.”A ufhebung des Wolffskeelschen Patronates Das Patronat wurde am 12.11.1969 abgelöst. Seitdem wird die Pfarrstelle Uettingen abwechselnd vom bayrischen Landeskirchenrat in München und dem Kirchenvorstand besetzt. Evang.-Luth. Kirchengemeinde Uettingen heute Uettingen ist eine wachsende Gemeinde – besonders in den Außenorten: Über 1.300 Gemeindeglieder leben in ihr (2/3 in Uettingen selbst, 1/3 in den Außenorten Greußenheim, Helmstadt, Holzkirchhausen, Mädelhofen, Roßbrunn. Viele junge Familien leben in der Gemeinde – die Kirchengemeinde trägt diesem Tatbestand Rechnung und unterhält für Uettingen einen drei-gruppigen Kindergarten (bis Januar 2022) Innenrenovierung 1998 1998 wurde eine große Innenrenovierung durchgeführt: Der gesamte Unterbau im Langhaus musste erneuert werden, die Balken unter dem Fußboden waren verfault. Nun ist eine Feuchtigkeitssperre eingebaut, eine Pflasterung wurde durchgeführt. Darauf kam ein neuer Fußboden. Die Wände der Kirche wurden neu angestrichen – ein alter Farbanstrich in leichtem Gelbton wurde nun wiederverwendet. Das Deckengemälde und die Bilder der Emporen wurden restauriert. Der alte – schadhafte Blasebalg der Orgel wurde erneuert. Dabei konnte der unschöne Aufbau neben der Orgel beseitigt werden. Eine Verbesserung der Heizung und der Beleuchtung konnte eingebaut werden. Die alten Bänke kamen ausgebessert wieder in die Kirche, wurden aber farblich dem Gesamtbild der Kirche (Emporen) angeglichen. Der alte Steinaltar aus dem 12. Jahrhundert wurde freigelegt und wiederverwendet. Der Barockaufsatz kam – restauriert – an die alte Stelle. Der Taufstein und die Kanzel wurden restauriert, bei der Kanzel die schadhafte Treppe erneuert. Im Grafenstuhl wurden zwei – alte – Bänke eingebaut, mit einer Heizung versehen.Eine Lautsprecheranlage wurde vorgesehen, ebenso eine Anlage für Schwerhörige. Die Sitzkissen konnten – durch einen nicht von uns verschuldeten Fehler bei den alten Kissen – günstig ausgetauscht werden.Die gesamte – schadhafte – Elektroinstallation wurde neu in der Sakristei zusammengefasst, dabei eine neue Turmuhr angeschafft.